Zum Erhalt der Rasse
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Dominikaner

BDRG Dominikaner Rassetafel

Eigenschaften / Leistung

Es handelt sich bei den Dominikanern um eine temperamentvolle, robuste Landrasse mit guter Legeleistung und ausgeprägtem Fleischansatz. Die Legeleistung beträgt 200 Eier pro Jahr mit einem Eigewicht zwischen 53 und 63g. Bei ausreichend Auslauf erweisen sie sich als äußerst fleißige Futtersucher. 

Gefährdungsgrad

 Kategorie I (extrem gefährdet) in der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen e.v. 

Ursprung

Das Dominikanerhuhn zählt in seiner nordamerikanischen Heimat als die älteste reingezüchtete Hühnerrasse überhaupt. Von dort gelangte es 1854 nach Europa. Der hildesheimer Arzt Dr. August Lax war es, der maßgebend an der deutschen Dominikanerzucht gearbeitet hat und selbst Tiere aus Amerika importiert haben soll. Sie wurden in Amerika "Dominique" genannt. Ein Erzüchter dieser Rasse ist nicht bekannt. 

Der Rassename hat weder was mit der Dominikanischen Republik, noch mit den 1215 gestifteten Dominikaner Orden zu tun, denn diese Mönche trugen zum weißen Rock einen schwarzen Mantel und eben solche Kapuze, während sich die Gefiederfarbe der Dominikanerhühner aus schwarz und blaugrau zusammensetzt. Die Küken der Dominikaner haben einen weißen Fleck auf dem Hinterkopf, der mit einer rasierten Tonsur verglichen werden könnte, dies ist jedoch reine Spekulation. 

Erzüchtung

Es scheint nicht ausgeschlossen, dass zur Herauszüchtung der Dominikaner gesperberte rosenkämmige Dorkins und Italiener, graue Schotten und möglicherweise sogar Hambuger Verwendung gefunden haben. Also Rassen europäischen Ursprungs, die zu dieser Zeit in Amerika zahlreich vertreten waren. Später wurden die Dominikaner zur Herauszüchtung der gesperberten Wyandotten, heute gestreift und der gestreiften Plymouth Rocks gebraucht. Diese neuen Moderassen drängten die Dominikaner immer mehr in den Hintergrund. Durch diese Einkreuzungen wurden die Dominikaner immer massiger und schwerer, so das ihre elegante, ursprüngliche vorhandene, mittelschwere Landhuhnform vollkommen verloren ging. 

Da in der Heimat die Dominikaner sehr vernachlässigt wurden (bedingt durch das Erscheinen der Plymouth Rocks aber auch der Wyandotten) nahm man sich erst nach dem ersten Weltkrieg in Amerika der Dominikanerzucht wieder an. Hierzu wurde eine Anleihe bei den deutschen Züchtern gemacht um so die älteste Rasse wieder aufzubauen, denn der Zuchtfreund Albert Harthe aus Bielefeld brachte 2 Sumatra Hennen in die Dominikanerzucht und erreichte somit wieder eine elegante Landform. Auf dem Weltkongress 1930 in London stand auch wieder ein Stamm Dominikaner aus dem Heimatland Amerika. Auch das äußere Farbbild wurde manchem Wechsel unterzogen. Die große Streitfrage (Streifung oder Sperberung) im Jahre 1930, sorgte damals für sehr viel Unruhe im Sonderverein. Die Sperberung setzte sich aber durch und wurde seitdem beibehalten. Deutscher Züchterfleiß also, hat diese schöne Rasse, die dem Auge gefällig ist und hohe Wirtschaftlichkeit verspricht, geschaffen.

Herkunft

Die älteste amerikanische Rasse mit nicht verbürgter Herkunft; in Deutschland gegen Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eingeführt.

Gesamteindruck

mittelgroße, kräftige Landhuhnform mit etwas asiatischem Einschlag; mittelhohe Stellung; anliegendes Gefieder in Sperberfarbe; lebhaftes Temperament; 

Rassemerkmale Hahn

Rumpf: lang; walzenförmig; kräftig; etwas abfallend

Hals: möglichst schlank; mit vollem, aber nicht sehr langem Behang.

Rücken: mittellang, breit

Schultern: breit; gerundet

Flügel: mittellang; fest anliegend. 

Sattel: voll, aber im Behang nicht lang

Schwanz: ziemlich flach und breit getragen; mit möglichst langen, breiten und gleichmäßig verteilten Sicheln

Brust: voll; hochgetragen; gut vorgestreckt. 

Bauch: gut ausgebildet. 

Kopf: klein; mit flacher Stirn. 

Gesicht: unbefiedert. 

Kamm: schmaler, niedriger, möglichst gleich breiter Rosenkamm mit feiner Perlung in einem kurzen, geraden Dorn auslaufend. 

Kehllappen: klein; gut abgerundet. 

Ohrlappen: klein; rot. 

Augen: orangerot. 

Schnabel: mittellang; gelb bis hornfarbig

Schenkel: kräftig; anliegend befiedert. 

Läufe: mittellang; unefiedert; gelb; bei der Henne einelne dunkle Flecken gestattet. 

Zehen: mittellang; gut gespreizt. 

Gefieder: fest anliegend. 

Rassemerkmale Henne

Voller und gedrungener in der Walzenform als der Hahn. Mit breitem, langem Rücken, tiefer Brust und vollentwickeltem Bauch. Der Übergang zum flach und locker getragenen Schanz ist gut ausgefüllt, jedoch ohne Polsterbildung. 

Grobe Fehler der Rassemerkmale

Kleiner, schwacher oder zu großer, massiger Körper; aufsteigender Rücken; Buschschwanz; zu großer Kamm; Weiß in den Ohrlappen; Federfüße. 

Farbenschlag

Gesperbert: Jede Farbe in mehrfachem Wechsel von Schwarz mit Blaugrau leicht bogig quer gebändert. Beim Hahn in gleicher Breite; bei der Henne sind die dunklen Federteile etwas breiter als die hellen. Die Zeichnung ist klar, aber nicht scharf abgegrenzt. Das Untergefieder nur schwach gekennzeichnet. 

weiß: in Deutschland nicht anerkannt und sehr selten

Grobe Fehler: Rote oder gelbe Töne im Gefieder; Streifung statt Sperberung. 

Gewicht

Hahn 2-2,5kg; Henne 1,75-2,25kg

Eier

mittelgroße, bräunliche Eier, gute (Winter-)leger, Mindestgewicht 58g

Ringgröße

Hahn  20, Henne 18

Fotos von Ausstellungstieren

von Erich Kowert

 

Archivbilder

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